StartKino & TV"Wonder Woman 1984"-Effekt: Siehst so die Streaming-Zukunft aus?

„Wonder Woman 1984“-Effekt: Siehst so die Streaming-Zukunft aus?

Der „Wonder Woman 1984“-Effekt: Streaming und Streaming-Kriege

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie haben wir vielleicht einmal mehr die Vorzüge des Streamings entdeckt. Schwierig wird es jedoch, wenn aktuelle Kinofilme bei Online-Anbietern gezeigt werden, die hierzulande nicht verfügbar sind. Während „Wonder Woman 1984“ in den USA bereits im Kino und bei HBO Max angelaufen ist, warten Fans in Deutschland immer noch vergeblich auf den Filmstart. Mehr dazu und zur Kultfigur Wonder Woman erfahrt ihr hier!

Als Streaming-Angebot & im Kino: So startete „Wonder Woman 1984“ in den USA

Seit dem 25. Dezember 2020 ist der neueste Teil des DC-Universums, „Wonder Woman 1984“, in den US-Kinos und auch auf dem Streamingdienst HBO Max zu finden. Doch was steckt eigentlich hinter der Superheldin, die mit ihrem rot-blauen Outfit bekannt wurde? Was macht Wonder Woman so besonders?

Die Entstehung einer Kultfigur

Wonder Woman wurde erstmalig in den Vierzigern in einer Ausgabe von All Star Comics erwähnt, bevor sie ihr Debüt in ihrem eigenen Comic erlebte. Die Herkunft der Heldin änderte sich im Laufe der Jahrzehnte mehrfach, jedoch blieb der Kern ihrer Geschichte bestehen. Als Amazone ist sie mit übernatürlichen Kräften ausgestattet und besitzt verschiedene magische Artefakte, die ihr dabei helfen, Bösewichte auszuschalten.

Die Thematik der starken Frau, die selbst Probleme löst, ist eine Entwicklung des Zweiten Weltkriegs und den damit verbundenen Trümmerfrauen. In den USA entwickelte sich 1942 „Rosie the Riveter“ (Rosie, die Nieterin), die stellvertretend als Symbol für die unabhängige Frau auf Werbeplakaten eingesetzt wurde. Wonder Woman passte sich dem Zahn der Zeit an und inkorporierte die Elemente, die Menschen in der schweren Zeit bewegten.

Wonder Woman und Medienpräsenz

Starke Frauen sind auch heute noch so attraktiv wie vor 80 Jahren, jedoch war es der Erfolg der Marvel- und Avengers-Filme, die das Superhelden-Epos an die Spitze der Kinoschlager trieb. Captain America, Thor und die Guardians of the Galaxy sind nur einige der Kassenschlager, die Superhelden in den letzten zehn Jahren zum Image-Wechsel verholfen haben. Vorbei sind die Zeiten, in denen Comics nur den Nerds und Geeks vorbehalten waren.

„Wonder Woman 1984“ und Streaming

Der Blockbuster, der unter der Regie von Patty Jenkins gedreht wurde und dessen weibliche Hauptrolle Gal Gadot übernommen hat, hat seit seiner Erscheinung für Medieninteresse gesorgt. Binnen weniger Tage wurde er nicht nur der am schlechtesten bewertete DC-Film, sondern auch der erste DC-Blockbuster, der vom Kino direkt auf den Fernseher überging. Während der erste Film noch über Kinoleinwände flimmerte, ist der neue Kassenschlager zudem im Netz zu finden.

Viele Kritiker argumentieren auf Rating-Plattformen wie „Rotten Tomatoes“ oder „IMDb“, dass „Wonder Woman 1984“ definitiv gefloppt ist, jedoch erzählen die Zuschauerzahlen eine andere Geschichte. So soll sich die Anzahl der User am 25. Dezember auf der Plattform HBO Max binnen weniger Stunden verdreifacht haben, was sogar zu Glitschen im Streaming-Dienst führte. Es besteht also kein Zweifel daran, dass der Film einen erfolgreichen Start hatte.

HBO ist nur einer der vielen Streaming-Anbieter, jedoch hat das Unternehmen mit dem Angebot des neuen Wonder-Woman-Films auf seiner Plattform ein Statement gesetzt. Mittlerweile sprechen Kritiker von einem Streaming-Krieg, der gerade erst begonnen hat. Während Netflix im Dezember weitere Eigenproduktionen freischaltete, fokussierte sich HBO komplett auf die Ausarbeitung einer Business-Strategie. So sollen Filme in Zukunft im Kino und im Internet zur Verfügung stehen, was auch die heiß erwartete Literaturverfilmung „Dune“ betrifft.

Der Aufschrei war groß, denn obwohl die Idee von HBO interessant klingt, ist sie nicht durchdacht. HBO steht international nicht zur Verfügung, was Fragen für den Rest der Welt jenseits der Grenzen der USA aufwirft.

Die Zukunft des Kinos?

Wie „Wonder Woman 1984“ gezeigt hat, ist Streaming eine erfolgreiche Alternative zum Kinobesuch. Während die ersten Serien von Netflix und Co. immer wieder zu netten Kommentaren wie „Kino bleibt Kino“ führten, ist die Entscheidung von HBO eine andere Frage. Der „Wonder Woman 1984“-Effekt kann dafür sorgen, dass in Zukunft weniger Filme die Kinoleinwand erreichen. Ein Trost ist allerdings, dass dadurch Raum für kreative Indie-Produktionen entstehen könnte.

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